Nach zwei Artikeln, die sich mit der Geschichte sowie der heutigen Situation des ehemaligen KZ-Außenlagers Gablingen beschäftigen, möchte ich dir in diesem Beitrag 42 bisher unveröffentlichte Fotos aus den Jahren 2012 und 2013 vorstellen.
Nach der Verortung des ehemaligen Lagergeländes durch Reinald Schlosser befreiten Kreisheimatpflege sowie der Heimatverein für den Kreis Augsburg e. V. und die Gemeinde Gablingen das Terrain 2012 von allerlei Schutt und Müll. Außerdem kam es zu archäologischen Sondierungen. Im Zuge dessen entstanden zahlreiche Fotos, von denen mir Reinald Schlosser die folgenden für eine Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat:
42 bisher unveröffentlichte Fotos aus dem KZ-Außenlager Gablingen
Freigelegt wurden Fundamente und Betonplatten von einem Dutzend Wohnbaracken, vier Waschbaracken, drei Abortbaracken, einem Torhaus und einem Wachgebäude.
# 1: Bodenplatte einer Abortbaracke
#2: Bodenplatte eines zweiten Abortgebäudes
# 3 bis 8: Bodenplatten der ehemaligen Waschhäuser
# 9: Wachgebäude
Ebenso entdeckte man eine betonierte Grube, bei der es sich vermutlich um ein Löschwasserreservoir handelte. Nach Recherchen von Reinald Schlosser muss sie zwischen November 1943 und April 1944 entstanden sein. Auf Luftbildern der Alliierten taucht sie zum ersten Mal am 24. April 1944 auf.
# 10 und 11: Löschwasserteich
Ein anderes Lagergebäude wurde nach dem Krieg von einer auf dem Gelände wohnenden Familie modernisiert und umgebaut und diente über Jahrzehnte als Wohnhaus. Vermutet wird, dass es sich dabei zu Zeiten des Konzentrationslagers um ein Wirtschafts- oder Verwaltungsgebäude handelte.
# 12 bis 15: Bungalow aus den 1970er-Jahren (vermutlich Lagerverwaltung)
Auf das düstere Geheimnis dieses vermeintlichen Bungalows aus den 1970er-Jahren stieß man erst bei dessen Abriss, bei dem Bauelemente aus Lagerbaracken zu Tage traten: Türpfosten mit Datumsstempel 1942, Fensterrahmen aus der Lagerzeit …
# 16: Balken aus dem Bungalow
Sichergestellt wurden zahlreiche Gegenstände, wie Montageteile von Baracken, Isolatoren, die die Elektrifizierung des Stacheldrahtzauns belegen, eine SS-Gürtelschnalle, Patronenhülsen, Geschirrscherben, Besteck …
# 17 und 18: Isolatoren
# 19 und 20: Stacheldraht
# 21 und 22: Montageteile von Baracken
# 23 und 24: SS-Gürtelschnalle
# 25 bis 29: Geschirr und Besteck
# 30: Glasscherben
# 31: Kochkessel
# 32: Kabelwagen
# 33 und 34: Schrauben, Nägel, Beschläge und anderes
# 35: Messerschneide, Knopf, Patronenhülse, Gürtelschnalle und anderes
# 36: Stiefelabsatz-Schoner
# 37 und 38: Handgeschlagene Marken
# 39 und 40: Brausekopf bzw. Teil davon
# 41: Spielfigur
# 42: Ziegelsteine
Für die Überlassung der vielen Fotos bedanke ich mich ganz herzlich bei Reinald Schlosser.
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Mehr über das KZ-Außenlager Gablingen erfährst du in folgenden Artikeln:
Vergessene Konzentrationslager: das KZ-Außenlager Gablingen
Konzentrationslager Gablingen: Was man ausgebuddelt hat, kann man auch wieder einbuddeln
Fotos: © Reinald Schlosser