Auf Social Media wurde mir kürzlich die Frage gestellt: Wann sollte in Leichter Sprache Fettdruck verwendet werden und wann nicht? Meine Antwort findest du in diesem kurzen Beitrag zu Leichter Sprache:
Wann in Leichter Sprache Fettdruck angebracht ist und wann nicht
Generell solltest du in Leichter Sprache äußerst sparsam mit Fettdruck umgehen. Hervorheben musst du in Leichter Sprache Verneinungen, also zum Beispiel nicht, niemand oder nichts. Ohne eine Hervorhebung übersehen Leser*innen Negationspartikel nämlich oft. Am besten hebst du die Partikel hervor, indem du sie fettest. Sie zu unterstreichen ist auch möglich.
Bei Website-Texten kann durch Unterstreichungen jedoch der Eindruck entstehen, dass es sich um Links handelt. Selbst wenn du daran denkst, Negationspartikel in Leichter Sprache zu fetten, solltest du aber Folgendes beachten: Leichte Sprache formuliert – wenn möglich – positiv. Außerdem zieht Leichte Sprache der K-Negation eine N-Negation vor, das heißt: wenn überhaupt solltest du Negationspartikel, wie niemand, nicht oder nichts, und nicht kein oder keine verwenden.
Darüber hinaus ist es in Leichter Sprache sinnvoll, wichtige Wörter zu fetten und mit einer anderen, gut sichtbaren Farbe hervorzuheben. Aber Vorsicht: Auch mit der Kennzeichnung wichtiger Wörter solltest du sparsam umgehen. Am besten klärst du mit Vertreter*innen aus der Hauptzielgruppe, welche wichtigen Wörter du hervorhebst. Ich empfehle dir nicht mehr als ein Wort pro Absatz: in der Regel das Wort, welches das Thema angibt.
In seltenen Fällen macht es in Leichter Sprache auch Sinn, andere Wörter zu fetten. Solche Wörter können viele, mehr oder weniger sein. Die beiden letzten werden schnell überlesen, so dass sich der Sinn eines Leichte-Sprache-Satzes komplett verändert. Der Grund für die Fettung ist also derselbe wie im Fall einer Verneinung. Viel und andere Wörter können in Leichter Sprache gefettet werden, wenn sie einen Gegensatz zu anderen Wörtern bilden. Es sich also zum Beispiel in einem Satz um viele und im anderen um wenige Menschen handelt.
Zusammenfassung
Negationspartikel müssen in Leichter Sprache besonders gekennzeichnet werden. Das beste Mittel hierfür ist Fettdruck.
Andere Begriffe können fett hervorgehoben werden. Wichtige Wörter, die das Thema des Textes/Abschnitts angeben, sollten in Leichter Sprache auch farbig markiert werden. Insgesamt solltest du mit Fettdruck in Leichter Sprache aber sehr sparsam umgehen.
Welche Wörter du außer Negationspartikeln fettest, solltest du mit deiner Prüfgruppe klären. Manche Prüfer*innen bestehen allerdings auf sehr vielen Wörtern, was kontraproduktiv ist. Fettdruck hat nur die gewünschte Wirkung – Wichtiges hervorzuheben –, wenn er selten ist.