Gefährliche Linkbuilding-Methoden: worauf Texter und Übersetzer achten müssen (Gastbeitrag)

Tafel mit der Aufschrift "Teamwork" und in verschiedenen Farben aufgemalten Personen

Linkbuilding ist in aller Munde – und das schon, seitdem ich mit dem Bloggen begonnen habe (was mittlerweile eine ganze Weile her ist). Immer wieder stoße ich auf Diskussionen über verbotene Linkbuilding-Methoden oder höre, dass Linkbuilding an sich gefährlich sei.

Dabei ist Linkbuilding, wenn du weißt, was du tust, eine gute Möglichkeit, vor deinen Mitwettbewerbern bei Google & Co. zu landen.

Welche Linkbuilding-Methoden – gerade für Texter und Übersetzer – gefährlich sein können, zeige ich dir in diesem Blogartikel.

Auf der Suche nach passenden Backlinks stößt man schnell auf kreative Ideen. Als Texter könnte man ja – mit etwas gutem Willen – die Brücke zwischen Versicherungen und dem Gartenblog schlagen. Schließlich gibt es ja auch Versicherungen rund ums Haus und den Garten. Dennoch passt der Gartenblog nicht wirklich ins Linkprofil einer Versicherungsseite.

Wie bei vielen gefährlichen Linkbuilding-Methoden macht es hier auch die Anzahl. Ein oder zwei „nicht passende“ Backlinks fallen nicht ins Gewicht. Doch wenn dein Linkprofil von solchen Ausnahmen überflutet wird, gerätst du langsam, aber sicher in Schwierigkeiten.

Mein Rat:

Statt Backlinks von themenfremden Seiten zu suchen, konzentriere dich darauf, hochwertige Links von relevanten und thematisch passenden Webseiten zu akquirieren, um dein Linkprofil zu stärken und deine SEO-Performance zu verbessern.

Vorsicht bei frühem Linkbuilding: warum weniger oft mehr ist

Deine Webseite ist online! YEAH! Endlich bist du bereit für die Leser. Nur es kommt irgendwie keiner. 0 Besucher, 0 Leser, 0 Interessenten.

Naja, dann setzt du schnell ein paar Backlinks auf deine Seite – und dann kommen die Rankings bei Google & Co. bestimmt?

Stop!

Auch wenn dich jetzt gute Bekannte, Geschäftskunden und Lieferanten vielleicht gerne verlinken – gerade bei einer neuen Webseite wird das schnell zu viel.

Mein Rat:

Lass die Backlinks langsam setzen. Anfangs vielleicht fünf Links auf einmal – und dann jede Woche einen. Das reicht vollkommen! Gerade für die ersten Monate. Auch wenn nicht gleich alle Links von Google gefunden werden, würden mehrere Dutzend auf einen Schlag einfach auffallen.

Gerade Bekannte möchten einem etwas Gutes tun – und setzen die Backlinks in die Sidebar oder den Footer ihrer Webseite. Das ist zwar nett gemeint, aber leider der falsche Ort.

Die Zeiten der Linkroll (keine Links in der Sidebar) sind vorbei!

Gute Plätze für einen Backlink:

Der Fließtext eines Blogbeitrags
Backlinks, die natürlich in den Text eingebettet sind, wirken organisch und erzielen die beste SEO-Wirkung.

Die Autorenbox
Ein klassischer Ort, um deine Webseite zu verlinken – ideal bei Gastbeiträgen oder als Autorenprofil.

Bilder
Nutze den Alt-Text oder das Bild selbst für gezielte Verlinkungen, die sowohl für SEO als auch für den Nutzerwert positiv sind.

Mein Rat:

Genau in dieser Reihenfolge angewendet, sorgst du für einen ausgewogenen und wirkungsvollen Linkmix.

Es ist zu verführerisch! Ein Follow-Link wird von Google & Co. gewertet – der Nofollow-Link (eher) nicht. Also lässt du natürlich nur Follow-Links setzen?

Mitnichten!

Ein gesunder Linkmix hat beide Linkarten.

Mein Rat:

Deshalb ist es auch ab und an eine gute Idee einen ernstgemeinten (!) Kommentar zu schreiben (die sind meist nofollow) – so schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe:

Ein anderer Blogger wird auf dich aufmerksam – und du hast dein Linkprofil abwechslungsreicher gestaltet.

Linkkauf: ein riskantes Geschäft

Linkbuilding kann so einfach erscheinen – wenn man nur genug Geld in die Hand nimmt.
Aber: Jein.
Der Linkkauf floriert, keine Frage. Doch es ist ein riskantes Spiel – sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer. Wird der Kauf von Google aufgedeckt, können beide Seiten empfindlich abgestraft werden.

Mein Rat:

Hände weg vom Linkkauf, es sei denn, du bist dir der Risiken absolut bewusst und weißt genau, was du tust. Dasselbe gilt natürlich auch für den Verkauf. Ich verstehe, wie verlockend es ist, für einen Blogartikel auf deiner Seite bezahlt zu werden. Aber Vorsicht: Es ist brandgefährlich!

Schon viele Blogs sind aufgrund solcher Praktiken komplett aus den Suchergebnissen geflogen.

Linktausch-Netzwerke: warum sie dir mehr schaden als nützen

Vor einigen Jahren war Linktausch weit verbreitet und niemand wollte sich einen Backlink von derselben Webseite einhandeln, auf die er gerade verlinkte. Deshalb hatte jeder einige Linktauschseiten in petto.

Das Spiel lief folgendermaßen ab: Du gibst mir von deiner Linktauschseite einen Link auf meine Hauptseite – und ich mache das Gleiche für dich. Um diesen Linktauschseiten überhaupt einen gewissen Wert zu verleihen, wurden sie untereinander verlinkt, wodurch ein Netzwerk entstand.

Obwohl es solche Linktausch-Netzwerke auch heute noch gibt, sind sie deutlich seltener geworden – und das hat einen guten Grund. Google erkennt diese unnatürlichen Linkmuster und bestraft gleich das gesamte Netzwerk, selbst Webseiten, die nur einen einzelnen Backlink daraus haben.

Mein Rat:

Halt dich von Linktausch-Netzwerken fern! Sie mögen dir kurzfristigen Erfolg versprechen, doch langfristig schwebst du in größerer Gefahr.

Übermäßige Keyword-Nutzung in Ankertexten vermeiden

Du möchtest bei einem bestimmten Keyword gerne in die Top 10? Nichts einfacher als das! Lass einfach alle Backlinks zu deiner Seite mit diesem Keyword setzen. Google bemerkt das – und rankt deine Seite damit höher.

Theoretisch zumindest.

Denn spätestens, wenn 10 von 10 Backlinks haargenau denselben Linktext (Ankertext) haben, merkt der Algorithmus von Google, dass da was nicht stimmt.

Sobald dies geschieht, wertet Google die kompletten Backlinks zu dir ab – und dein Ranking fällt auf breiter Front.

Dabei kannst du aus einer breiten Palette von Ankertexten wählen:

  • Branded Ankertexte: Diese enthalten den Namen deiner Marke oder deines Unternehmens, zum Beispiel: „Erfahre mehr über [Unternehmensname].“
  • Generische Ankertexte: Diese sind allgemeiner und beschreiben den Linkinhalt nicht direkt, zum Beispiel:. „Hier klicken“ oder „Mehr erfahren“.
  • Deskriptive Ankertexte: Diese geben einen klaren Hinweis auf den Inhalt der verlinkten Seite, zum Beispiel: „Unsere neuesten Produkte“ oder „Tipps zur Gartenpflege“.
  • Long-Tail-Ankertexte: Diese bestehen aus mehreren Wörtern und sind oft spezifischer, zum Beispiel: „Wie man einen eigenen Gemüsegarten anlegt“.
  • Call-to-Action-Ankertexte: Diese motivieren die Leser zu einer Handlung, zumBeispiel: „Jetzt anmelden“ oder „Hol dir den kostenlosen Leitfaden“.
  • Kontextuelle Ankertexte: Diese sind im Fließtext gut integriert und passen sich dem Inhalt an, zum Beispiel: „In unserem Blog findest du hilfreiche Tipps zur SEO-Optimierung“.
  • Ankertexte mit Zahlen oder Statistiken: Diese können Leser anziehen, zum Beispiel: „5 Tipps für erfolgreiches Linkbuilding“.

Mein Rat:

Wenn du geschickt zwischen diesen Methoden wechselst und dabei ein ausgewogenes Verhältnis herstellst, indem du dein Keyword nur gelegentlich einsetzt, werden deine Ankertexte ihre volle Wirkung entfalten.

Zum Abschluss möchte ich dir nun noch zeigen, dass du sehr wohl Backlinks bekommen kannst. Wenn du es nur richtig anstellst. Gerade als Texter und Übersetzer stehen dir folgende Möglichkeiten offen:

  • Gastbeiträge auf relevanten Blogs
    Nutze eine Expertise und veröffentliche als Gastautor auf thematisch verwandten Blogs Blogartikel.
  • Interviews oder Expertenbeiträge
    Suche Webseiten, die dein Expertenthema abbilden – viele davon freuen sich über Expertenbeiträge.
  • Erstelle eine hilfreiche Ressource
    Erstelle Anleitungen, E-Books oder Infografiken, die andere Blogger kostenlos verwenden dürfen – wenn sie dafür einen Backlink zu deiner Webseite einbinden.

Fazit: mit Qualität und Vielfalt zum erfolgreichen Linkbuilding

Ein erfolgreiches Linkbuilding erfordert ein durchdachtes Vorgehen, besonders für Texter und Übersetzer. Hierbei sollte die Qualität der Links über die Quantität gestellt werden, um gefährliche Linkbuilding-Methoden zu vermeiden.

Durch die Kombination verschiedener Ankertexte und Methoden entsteht ein natürliches Linkprofil, das sowohl Leser als auch Suchmaschinen anspricht.

Vermeide übermäßige Keyword-Optimierung und setze auf relevante Inhalte, die organisch verlinkt werden. So verbesserst du langfristig dein Ranking und gewinnst das Vertrauen deiner Leser, während du dich gleichzeitig von den gefährlichen Praktiken fernhältst.

Birgit Lorz

Zur Autorin:

Birgit Lorz ist SEO- und Blogging-Expertin mit über 20 Jahren in der digitalen Landschaft. Mit ihrem informativen und praxisorientierten Stil hat sie sich darauf spezialisiert, komplexe Themen verständlich zu vermitteln. Sie bietet ihren Leser*innen auf fibb.de nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch umsetzbare Tipps und Strategien aus der Welt des SEO und Bloggens.