Als freiberuflich tätige*r Übersetzer*in solltest du über eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain verfügen. Warum verrate ich dir in diesem Artikel.
Weshalb du als Freiberufler*in eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain brauchst
#1 E-Mail-Adresse mit eigener Domain für einen professionellen Eindruck
Du bist ein Profi? Dann solltest du auch wie einer agieren! Professionelle Übersetzer*innen kommunizieren nicht über irgendwelche kostenlosen E-Mail-Anbieter, wie gmx, gmail, freenet mail oder yahoo mail. Ein Profi leistet sich eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain. Die Welt kostet das nicht. Für Domain und E-Mail-Adresse bist du pro Jahr schon mit unter 100 € dabei. Dein Profi-Image sollte dir diese Summe wert sein. Ob du dir dazu auch gleich eine Website zulegst, ist deine Sache. Ich würde sie dir empfehlen, kenne aber auch sehr erfolgreiche Übersetzer*innen ohne Website, die ausschließlich über Social Media zu finden sind.
#2 Kostenlose E-Mail-Adressen deuten auf eine Nebenbeschäftigung als Übersetzer*in
Entscheidest du dich als freiberufliche*r Übersetzer*in für einen kostenlosen E-Mail-Anbieter, suggeriert dies, dass es sich beim Übersetzungsbusiness nicht um deine Hauptbeschäftigung handelt. Potenzielle Kund*innen können so zurecht oder fälschlicherweise den Eindruck bekommen, dass du schon in Rente oder eigentlich als Hausfrau/-mann tätig bist und mit dem Übersetzen etwas Taschengeld hinzuverdienen willst.
#3 Eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain steht für Qualität
Entsteht der Eindruck, dass du nur wenig übersetzt beziehungsweise das Übersetzen eigentlich nicht dein Beruf ist, nehmen Kund*innen auch schnell an, dass du keine Qualität bietest. Wer nur ab und zu in einem Bereich tätig ist, kennt sich nur ungenügend aus. Wortschatz und Fachkenntnisse sind vielleicht nicht vorhanden. Womöglich macht der*die Übersetzer*in auch Fehler in der Zielsprache. Ob die nötige Expertise vorhanden ist? Bei einer kostenlosen E-Mail-Adresse kommen Zweifel auf. Ein wirklicher Profi mit gutem Einkommen könnte sich 100 € im Jahr leisten, aber Hin-und-wieder-Übersetzer*innen?
#4 Du wirst als Übersetzer*in nicht mit einem Scammer verwechselt
Bei mir trudeln täglich bis zu 30 E-Mails von angeblichen Übersetzer*innen ein, die sich mir mit ihrer Sprachkombination und ihren Fachgebieten anpreisen. Fast alle benutzen kostenlose E-Mail-Anbieter und sind Scammer. Auf der Suche nach blauäugigen Agenturen bieten sie ihre Leistungen zu meist recht günstigen Tarifen an und liefern dann eine von Google oder einer anderen Maschine angefertigte Übersetzung. Häufig sitzen diese Pseudo-Übersetzer*innen in einem afrikanischen Land, zum Beispiel in Nigeria. (Natürlich gibt es auch in Afrika sehr professionelle Übersetzer*innen.) Ihr Ziel: Sich als Profis ausgeben und mit Schrott möglichst viel Geld machen. E-Mails von kostenlosen Anbietern lösche ich daher sofort. Und zwar ohne sie überhaupt zu öffnen!
#5 E-Mails mit eigener Domain werden geöffnet
Besitzt du eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass deine Nachrichten von Agenturen oder Übersetzerkolleg*innen geöffnet werden.
Eine Alternative, wenn auch nicht ideal, können für mich E-Mail-Adressen sein, die der eigene Telefonanbieter zur Verfügung stellt. Solche Nachrichten öffne ich tatsächlich auch. Ideal finde ich sie für Übersetzer*innen nicht. Der Eindruck ist nicht der professionellste und bei einem Anbieterwechsel oder Umzug ins Ausland sind die E-Mail-Adressen nicht mehr zu nutzen.
#6 Deine Identität wird nicht geklaut
Wer hat noch nicht davon gehört? Immer wieder geben sich Betrüger*innen für Übersetzer*innen aus, die in der Community bekannt sind. Da werden Portfolios und Lebensläufe geklaut und ähnlich klingende E-Mail-Accounts kreiert. Mit einer E-Mail, die von einer Domain abhängt, passiert dir das nicht oder jedenfalls wesentlich seltener.
Weitere Tipps zu E-Mails an Übersetzungsagenturen bekommst du hier: Solche E-Mails können nur schiefgehen!
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