In letzter Zeit häufen sich in meinen Facebook-Gruppen mit Übersetzern Fragen zu CAT-Tools:
“Hallo an alle! Ich komme mir wie ein Übersetzer-Dinosaurier vor … Ich habe noch nie mit einem CAT-Tool gearbeitet. Was könnt ihr mir da empfehlen?”
“Grüße euch! Ich bin schon 20 Jahre Freelance-Übersetzerin und lebe noch in der Urzeit. Kenne mich mit modernen Tools wie Trados überhaupt nicht aus. Bisher habe ich so etwas nicht gebraucht. Es lief immer gut. Die letzte Zeit allerdings verlangen immer mehr Übersetzungsagenturen ein CAT-Tool. Mit welchem CAT-Tool arbeitet ihr so?”
“Für viele Agenturen ist ein CAT-Tool die Voraussetzung für eine Zusammenarbeit. Ich habe überhaupt keine Ahnung, mit was für einem CAT-Tool ich arbeiten soll. Ich bin da total unerfahren. Sind hier vielleicht ein paar CAT-Tool-Profis? Wie funktioniert so ein CAT-Tool eigentlich genau? Welches CAT-Tool könnt ihr empfehlen?”
Dir geht es ähnlich? Oder du bist einfach nur auf der Suche nach einem neuen CAT-Tool, das benutzerfreundlicher ist als die Tools, mit denen du bisher gearbeitet hast?
Dann interessiert dich vielleicht dieser Artikel!
Wenn du weiterliest, erfährst du,
- was ein CAT-Tool ist,
- mit welchen CAT-Tools erfahrene Übersetzer-Kollegen gerne arbeiten,
- welche CAT-Tools Übersetzerinnen und Übersetzer nicht so prickelnd finden.
Dabei kann es durchaus sein, dass ein Übersetzer von einem CAT-Tool begeistert ist, das wiederum ein anderer Sprachmittler ablehnt. Vielfalt ist auch hier eher das Salz als das Haar in der Suppe.
Aber lies einfach mal weiter, lass dich überraschen und bild dir deine Meinung!
Was ist ein CAT-Tool?
Zunächst einmal für totale Dummys ein paar Begrifflichkeiten: CAT bedeutet Computer Assisted Translation, also computerunterstützte Übersetzung. Kunden, die von CAT-Tools hören, stellen sich da gern vor, dass das CAT-Tool dem Übersetzer die Arbeit abnimmt und für ihn übersetzt. Dem ist jedoch nicht so.
CAT-Tools arbeiten mit sogenannten Translation Memories (TM, Übersetzungsspeicher). Diese speichern die vom Sprachmittler übersetzten Satzpaare, so dass diese bei späteren Aufträgen angezeigt werden können. Der Übersetzer entscheidet dann, ob er einen bestimmten Satz bei einem Folgeauftrag genauso übersetzen will bzw. muss.
CAT-Tools besitzen außerdem eine Term Base (TB, Glossar), in die der Übersetzer Begriffe manuell eingeben kann. Arbeitet er an einem Übersetzungsprojekt, kann er seine Term Base zuschalten. Diese schlägt ihm dann Termini vor, die bei vorherigen Übersetzungsaufträgen aufgenommen wurden.
Welche Vorteile hat ein CAT-Tool für Übersetzer?
Übersetzer, die ein CAT-Tool verwenden, können bei bestimmten Übersetzungsprojekten ihre Arbeitsgeschwindigkeit und damit auch ihren Output erhöhen. Ein CAT-Tool trägt also häufig zur Steigerung der Produktivität bei.
Voraussetzung hierfür ist ein gut gepflegtes Translation Memory, das keinen Unsinn enthält, um es mal etwas salopp auszudrücken.
Selbst bei einem neuen Thema kann ein CAT-Tool Zeit sparen, indem es nachfolgende Textstellen mit gerade übersetzten Sätzen abgleicht und automatisch einsetzt. Es ist also nicht nötig, denselben Text mehrmals einzutippen. Je mehr man zu einem bestimmten Thema übersetzt hat, desto besser ist außerdem die Vorübersetzung.
Ein großer Vorteil von CAT-Tools ist, dass sie für eine konsistente Terminologie sorgen, was vor allem bei bestimmten Projekten unerlässlich ist. Schließlich will man die Quietsche-Ente Bubble in einem Katalog mit Kinderspielzeug auf Seite 50 genauso nennen wie auf Seite 80. Ein und dasselbe Produkt kann in einem Katalog nicht plötzlich anders heißen. Mit seiner Term Base garantiert ein CAT-Tool, dass Bubble auf Seite 80 nicht zu Duck und auf Seite 120 nicht zu Quak-Quak umgetauft wird.
Terminologie-Datenbanken garantieren aber nicht nur, dass Enten ihren Namen behalten dürfen, sondern tragen auch in anderen Bereichen dazu bei, dass eine spezifische Unternehmensterminologie beachtet wird. Eine einheitliche Terminologie ist nicht zuletzt in technischen Texten überaus wichtig. Die Verwendung von Synonymen wirkt sich bei technischen Übersetzungen auf die Verständlichkeit des Textes nämlich eher nachteilig aus.
Die Benutzung eines CAT-Tools ist sowohl für Übersetzer als auch für Übersetzungskunden bei vielen Projekten von großem Vorteil.
Weiß der Übersetzer seinen CAT-Tool richtig einzusetzen, ist die Qualität der Übersetzung meist höher als ohne CAT-Tool. Wenn man dennoch ab und zu schlechte Übersetzungen sieht, die mit Hilfe eines CAT-Tools erledigt wurden, liegt dies am Übersetzer. So gibt es immer wieder schwarze Schafe, die einfach übernehmen, was ihr Translation Memory vorschlägt, und die dabei z. B. nicht auf den Kontext achten.
Die Antwort lautet zunächst einmal viele. Während manche CAT-Tools sehr bekannt sind, fristen andere ein Schattendasein. Ob grundlos oder nicht, schauen wir uns später an.
Ich selbst gebe ohne Scham zu, dass ich bei der Recherche zu diesem Artikel CAT-Tools ausgegraben habe, von denen ich noch nie zuvor gehört hatte. Was aber jetzt nicht unbedingt so viel heißen will, schließlich war ich ja auch lange Zeit ein Dinosaurier.
Die bekanntesten CAT-Tools jedenfalls sind SDL Trados Studio, memoQ und Wordfast (Classic & Pro & Anywhere). Hinzu kommen andere CAT-Tools, wie Déjà Vu, Across, CafeTranEspresso, OmegaT, Similis, MateCat, SmartCAT, Virtaal, Pootle, Lokalize, GlobalSight, gtranslator, XTM Cloud, Star Transit, Poedit, MetaTexis, Pairaphrase, Memsource und Wordbee.
Die Reihenfolge spielt hier übrigens keine Rolle. Ich habe die verschiedenen CAT-Tools einfach so aufgelistet, wie sie mir untergekommen sind.
Sicher: Ich hätte sie auch alphabetisch sortieren können, aber dazu war ich schlicht und ergreifend zu faul. Sollte ich im Übrigen das eine oder andere vergessen haben, dann schick mir doch eine Nachricht. Dann nehme ich ihn noch auf.
Welcher CAT-Tool wieviel kostet, musst du auch selbst schauen. Manche Tools bekommst du zu einem Preis von 620 €. Andere wiederum sind günstiger oder sogar umsonst. Die Katze im Sack brauchst du nirgends kaufen. In der Regel kannst du ein Tool mindestens einen Monat ausprobieren, bevor du den Geldbeutel bzw. die Kreditkarte zücken musst.
Ich selbst habe fast fünf Jahre ohne CAT-Tool übersetzt. Genaugenommen bis ich meine ersten Kataloge zum Übersetzen reinbekam (ja, es war auch Kinderspielzeug dabei, auch wenn Quietsche-Enten nicht eines meiner Hauptgebiete sind …). Angeschaut habe ich mir ganze drei CAT-Tools und mich schließlich für memoQ entschieden, womit ich nunmehr seit über zwei Jahren arbeite. Dazu aber später mehr.
Wie dich auch hat mich interessiert: Mit welchen CAT-Tools arbeiten eigentlich andere freiberuflich tätige Übersetzer? Welche empfinden sie als angenehm und welche könnten sie mitsamt ihres Computers aus dem Fenster werfen?
9 Übersetzer verraten, mit welchen CAT-Tools sie gerne arbeiten und welche sie meiden
#1 Carola F. Berger: Online-CAT-Tools sind nicht benutzerfreundlich
Empfehlenswertes CAT-Tool: SDL Trados Studio
“Ich arbeite seit langem hauptsächlich mit SDL Trados Studio, da ich großteils Patente übersetze, bei denen die terminologische Exaktheit und Konsistenz extrem wichtig sind. Die Glossarfunktionen von Studio ermöglichen die fast automatische Einfügung der richtigen Begriffe aus meinen bestehenden Glossaren, die ich in langjähriger Arbeit erstellt habe. Außerdem hat Studio einige Qualitätssicherungstools, die unter anderem auf fehlende oder falsch formatierte Ziffern hinweisen. Denn korrekte Referenz- und andere Ziffern sind bei Patenten ebenfalls kritisch. Übersetzen muss ich natürlich trotz aller Technologie noch immer selbst. Hierbei bevorzuge ich das Layout von Studio im Vergleich zu anderen CAT-Tools.”
Kein Fan von: sämtlichen Onlinetools
“Die meisten CAT-Tools in der Cloud sind für mich nicht besonders benutzerfreundlich, auch bei schnellem Breitbandinternet viel zu langsam und oft ohne den Funktionsumfang von Desktop-Tools. Insbesondere fehlen meist gute Glossarfunktionen und Qualitätssicherungstools bzw. sind diese von Projektmanagern nicht freigeschaltet. Außerdem fehlt sehr oft die Möglichkeit, den Zieltext in einem geeigneten Format zu exportieren, was wiederum bedeutet, dass ich keine externen Tools einsetzen kann bzw. den Text nicht zum Korrigieren auf Papier ausdrucken kann. Die Segmentierungsregeln sind bei Cloud-Tools ebenfalls meist nicht manipulierbar. Letztendlich leidet dann die Qualität der Übersetzung unter diesen fehlenden bzw. nicht freigeschalteten Funktionen von Cloud-Tools.”
#2 Raquel Madrid empfiehlt ein besonders kostengünstiges CAT-Tool
Empfehlenswertes CAT-Tool: OmegaT
“What can you do, if you cannot afford an expensive license, but need to work with CAT-specific files? Choose OmegaT. It is completely free and works in Windows and Mac iOS. With a couple of filters packages it recognises the main translation formats (.xliff, .tto, .tmxl…) and, of course, .TMX and .TBX. The interface is not so nice, but you can still customise the font, the size and even the background colours as you like. Another positive feature, it also a super light program that takes barely any memory in the computer, so it’s perfect for when I go travelling and take only my mini notebook with me.”
Kein Fan von: Memsource
“A project manager created my account to work on their projects with Memsource. It is about to expire. They would update the documents I had to translate, but the system would not let me update my resources. I needed to check the glossary and TM in another program. I found this quite time consuming and inefficient. It could have been the PM’s fault, but it really made me not want to work with it again. So far, no other company has asked me to, so I am safe for the time being …”
#3 Katrin Braams stehen beim CAT-Tool XTM die Haare zu Berge
Empfehlenswertes CAT-Tool: Memsource (Desktop-Version)
“Die Vorteile von Memsource in der Desktop-Version sind für mich:
- Sehr übersichtliche Gliederung des Bildschirms, große Schrift, kein unnützer ‘Firlefanz’
- Bedienung ähnlich Trados, nur einfacher, relativ intuitiv
- Menüs übersichtlich gegliedert, Einstellungen leicht veränderbar
- Autosuggest-Funktion
- Gute Kommentarfunktion, man kann für sich selbst Anmerkungen schreiben, aber auch PMs können sie lesen.
Der QA-Check hat Schwächen bei der Rechtschreibprüfung, es werden zu viele ‘false positives’ angezeigt, einfache deutsche Worte wie ‘bzw.’ werden jedes Mal wieder angezeigt, Tool lernt nicht.
Mein Fazit: Insgesamt ein rundes, leicht bedienbares Tool, in dem ich sehr gerne arbeite.
Es gibt eine kostenlose ‘Personal Edition’ für Gelegenheitsnutzer. Man kann maximal 2 Dateien gleichzeitig übersetzen. Ansonsten 27$ pro Monat.”
Kein Fan von: XTM (Cloud-Version)
“Nicht empfehlen kann ich die Cloud-Version von XTM aufgrund folgender Punkte:
- Beim Anklicken von Text in einem Segment springt das gesamte Segment ein Stück nach oben. Das ist für die Augen auf Dauer ermüdend und führt zu falschen Markierungen.
- Das Anklicken/Markieren ist insgesamt sehr unpräzise, falsche Worte werden markiert. Wenn man zu schnell ‘Entfernen’ klickt, ist der Text weg.
- Es gibt keine Undo-Funktion: Gelöschter, nicht gespeicherter Text ist verloren.
- Drag-and-Drop ist Glückssache, funktioniert nur manchmal.
- Auto-Propagation funktioniert nur sehr eingeschränkt. Oftmals muss man suchen und Text kopieren.
- Das Suchen/Ersetzen ist extrem umständlich und langsam.
- Die Rechtschreibprüfung ist schlecht, es gibt keinen Check auf Inkonsistenzen.
- Geänderte Segmente springen nicht auf ‚Unconfirmed‘ zurück und sind daher schwer auffindbar.
- Eine Autosuggest-Funktion ist nicht vorhanden.
Dennoch gibt es auch ein paar Pluspunkte:
- Matches werden unterhalb des aktiven Segments angezeigt, was für Texte mit vielen Zahlen von Vorteil ist.
- Matches können durch einfaches Klicken auf ein Häkchen übernommen werden, wahlweise mit oder ohne Tags.
Mein Fazit: ein schwaches Tool, eher nicht empfehlenswert.
Kosten: ca. 30 € pro Monat bei unbegrenzter Wortzahl.”
#4 Nicole Doubrava-Thiel: begeistert von memoQ
Empfehlenswertes CAT-Tool: memoQ
“Nach richtigem Einarbeiten in memoQ kann ich mit gutem Gewissen sagen: Dieses CAT-Tool ist super. Wichtige Pluspunkte sind für mich: die einfache Erstellung von Terminologielisten, die Möglichkeit, fast jedes Format zu öffnen (auch SDL-Ressourcen, WorldServcer-XLZ- und WSXZ-Dateien), das Dashboard ist übersichtlich gestaltet und es werden viele Tutorials angeboten.”
Kein Fan von: Memsource
“Mit Memsource möchte ich, sofern möglich, nicht mehr arbeiten. Einmal bezahle ich lieber einmal pro Jahr meine Lizenz und nicht monatlich. Hochgerechnet ist Memsource als CAT-Tool recht teuer. Außerdem unterstützt es keine TXML-Formate. Und gleich beim ersten Kunden hatte ich die Problematik, dass ich viel offline gearbeitet habe und das Hochladen des Projekts in den Server des Kunden sehr lange gedauert hat. Dieses Problem hatte ich auch bei weiteren Projekten – gerade bei zeitlich aufwändigen Projekten ist das ein klares No-Go.”
#5 Hans Lenting: Daumen hoch für CafeTran Espresso
Empfehlenswertes CAT-Tool: CafeTran Espresso
“Der Entwickler von CafeTran Espresso zeigte sich sehr offen für meine Vorschläge und Wünsche. Ich profitiere jetzt jeden Arbeitstag von den tollen Features, der ergonomischen Programmoberfläche und den unkomplizierten Workflows.
Zeitverlust wegen Datenbank-Import gibt es für mich nicht: Alle Ressourcen (Glossare, Übersetzungsspeicher) werden im Text- oder TMX-Format eingebunden.
‘Globale’ Änderungen im aktuellen Projekt, den Glossaren und Übersetzungsspeichern mit automatischer Anpassung von Groß- und Kleinschreibung sind besonders bei Folgeprojekten sehr praktisch und zeitsparend. In wenigen Sekunden korrigiere ich 5 unterschiedliche Termini für dasselbe Maschinenteil in allen Projektdateien und Ressourcen. Alles schön konsistent.
Die Integration in macOS ist hervorragend: Glossare sind direkt per Spotlight-Suche durchsuchbar.”
Kein Fan von: Transit NXT
“Obwohl ich noch viele Transit-Projekte übersetze, möchte ich nicht mehr mit Transit NXT arbeiten.
Das Programm hat hervorragende Dateifilter, aber die SQL-Terminologieverwaltung ist zu aufwändig. Außerdem ist die Responsivität problematisch. Oftmals kam es bei der Terminologie-Erkennung zu Abstürzen, die auf die Datenbank-Einbindung zurückzuführen waren.
Der STAR-Support teilte mir mit, dass Transit nicht geeignet sei für meine Vorgehensweise (Eintragung von ganzen Satzstücken nebst einzelnen Substantiven).
Transit verfügt auch nicht über eine wirkliche Auto-assembling-Funktion, die für mich unentbehrlich ist. Das on the fly Hinzufügen neuer Termini war wegen der hakenden SQL-Integration zeitaufwändig und führte zu ständigen Abstürzen. Das Einfügen von Markups gestaltete sich schwierig, besonders wenn man mehr Markups einfügen muss, als Tastaturkürzel verfügbar sind.”
#6 Dana Szabados: Déjà Vu war angenehm, muss aber nicht mehr sein
Empfehlenswertes CAT-Tool: Wordbee
“Out of the cloud-based CAT tools I work with, I found Wordbee to be convenient to use, as one can work either online and offline, depending on the availability of internet access, by easily downloading and uploading the files and processing them in another computer-based CAT tool. As it is web-based, no software must be installed on the user’s computer. The analysis report, the deadline and the billing information can be viewed during the entire process, from acceptance to delivery and afterwards. Even if, while working online, the system can be slow or if saving the segments in the TM takes longer, it compensates by lack of downtime.
Its versatility, allowing it to be used either online or offline, is a strength for me.”
Kein Fan von: Déjà Vu
“When I bought the licence for Déjà Vu, it was because some of my clients switched to it or were using it and, back then, Déjà Vu files could not be processed with another computer-based CAT tool. At that time, I was working with two other tools and, while Déjà Vu was easy to work in and user-friendly, it crashed several times, it did not have a Track Changes feature and probably I did not investigate thoroughly its deep mining feature. None of my work was lost during the crashes and the files created in older versions were compatible with the newer versions of the software. Some of my translator friends have been loyal for years to Déjà Vu so, in case I had needed any support, I could have asked them.
Looking back, working with it was a pleasant experience but, for me, it belongs to the past as I’ve got used with other computer-based CAT tools that better support my productivity.”
#7 Carole Volland: Smart, smarter, Smartcat
Empfehlenswertes CAT-Tool: Smartcat
“Seit bereits drei Jahren arbeite ich täglich erfolgreich mit Smartcat, besonders für eine Stammagentur, die mir regelmäßig Aufträge über diese Plattform zuteilt, aber inzwischen auch für ein paar Direktkunden, da Smartcat auch einen Marketplace angeschlossen hat, oder für meine eigenen Projekte.
Ich mag die einfache Benutzeroberfläche in der beruhigenden violetten Farbe, die motivierende Fortschrittsleiste oben, die unmittelbare Reaktionszeit. Alle Funktionen, die mir bei einem CAT-Tool wichtig sind, sind vorhanden, ohne komplexe Menüs und Dateiinfrastruktur: Ausgangstext kopieren, farbige Tags, leistungsfähiges Suchen und Ersetzen, Sonderzeichen, Machine Translation-Aktivierung nach Wahl, nur zur Ansicht oder als Pretranslation zu einem günstigen Preis pro Seite, Termbase-Management, zweisprachige Enddatei … Am Ende des Monats bekomme ich eine Direktüberweisung für alle direkt über Smartcat zugeteilten Aufträge; das finde ich ganz praktisch.”
Kein Fan von: XTM
“Für eine Agentur musste ich einige Male in XTM arbeiten, Aufträge werden ebenfalls darüber zugeteilt. Die Funktionen sind begrenzt, optisch störte mich am meisten, dass die TM-Matches sich in zusätzlichen Zeilen inmitten der Übersetzungssegmente einreihen, so dass die Lesbarkeit nicht optimal war. Die Replikation der identischen Segmente erfolgte auch nicht automatisch und es entstand eine zusätzliche Zeile. Dazu kommt manchmal eine lange Reaktionszeit. Ich hatte keine Gelegenheit, die MT-Verknüpfung testen zu können. Andere webbasierte Tools bieten dazu interessante Funktionalitäten, wie bei Smartling eine Ansicht des Ausgangstexts im Originalformat, die sich direkt beim Übersetzen mit dem Zieltext aktualisiert.”
#8 Andrea Halbritter: memoQ ist ein sehr intuitives CAT-Tool
Empfehlenswertes CAT-Tool: memoQ
“Mein CAT-Tool-Favorit ist memoQ. Für mich ist memoQ sehr intuitiv. Seine Bedienung kann auch von CAT-Tool-Neulingen recht schnell erlernt werden. Da der Einstieg einfach war, hat mir das Tool auf Anhieb gefallen. Es unterstützt außerdem eine Vielzahl an Dateitypen. Neue Projekte sind schnell angelegt. Den Support habe ich bisher noch nie benötigt, memoQ ist sehr zuverlässig.”
Kein Fan von: SDL Trados Studio
“Vor memoQ habe ich CafeTran Espresso und SDL Trados Studio ausprobiert. Während ich auch CafeTran Espresso empfehlen kann, kam ich mit Trados SDL Studio überhaupt nicht zurecht. Für Einsteiger, die noch nie mit einem CAT-Tool gearbeitet haben, finde ich Trados SDL Studio zu komplex. Für mich ist es wenig intuitiv. Trotz vorhandener Online-Tutorials gelang mir der Einstieg als absoluter CAT-Tool-Frischling nicht.”
#9 Heather McCrae: Luxusauto und Trabi
Empfehlenswertes CAT-Tool: SDL Trados Studio
“Als CAT-Tool ist Trados der Marktführer. Trados ist wie ein Luxus-Auto. Trados kostet relativ viel, ist aber jeden Cent wert. Das Geld, das man für Trados ausgibt, holt man schnell wieder rein.
Trados hat unglaublich viele Funktionen und ist ein hoch entwickeltes Tool. Es kann fast alle Dateiformate bearbeiten. Außerdem ist es möglich, unzählige Apps hinzuzufügen. Viele davon sind gratis und sehr, sehr nützlich.
Im Internet ist zu Trados viel Hilfe verfügbar. Zum einen durch das SDL Knowledgebase und zum anderen durch unzählige Videos, Tutorials, Webinare und Supportgruppen.”
Kein Fan von: Across
“Im Vergleich zu Trados ist Across der Trabi unter den CAT-Tools. Trados und Across erreichen ihr Ziel, aber die Qualität und die Funktionalität sind etwas ganz Anderes.
Across ist in der Basisversion gratis, in der Premiumversion kostet es im Monat 20 €. Mit Across zu arbeiten geht, es wäre aber nie meine Wahl. Ich habe für einen Großkunden mit Across gearbeitet, der bereit war, dafür gut in die Tasche zu greifen. Bei der Bezahlung hat es sich also gelohnt.
Als CAT-Tool ist Across klobig. Es hat wenig Funktionen, keine Apps und viele Nachteile. In der Basisversion kann man mit Across nur für einen Kunden arbeiten. Wenn man es für mehr Kunden nutzen will, braucht man die Premiumversion. Sie hat keine zusätzlichen Vorteile, nur die Möglichkeit, zwei Aufträge gleichzeitig zu bearbeiten, was in Trados überhaupt kein Problem ist.”
Wie man sieht: CAT-Tools polarisieren.
Ich wünsche dir, dass du das CAT-Tool findest, das zu dir passt. Vielleicht war dir dieser Artikel ja eine Hilfe dabei.
Fotos: © Andrea Halbritter, Pixabay + die jeweiligen Sprachmittler
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