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7 Unterschiede zwischen Einfacher und Leichter Sprache

Hausnummer 7

Vielleicht hast du dich auch schon gefragt, was eigentlich die Unterschiede zwischen Einfacher und Leichter Sprache sind. Wenn du diesen Artikel gelesen hast, kennst du die Hauptunterschiede zwischen Leichter und Einfacher Sprache. Und du kannst Vorgesetzten, Mitarbeitenden und Kund*innen erklären, worin sich beide Sprachformen unterscheiden.

7 Unterschiede zwischen Einfacher und Leichter Sprache

#1 Das Regelwerk

Für Leichte Sprache gibt es strenge Regeln. Es existieren mehrere Regelwerke, die sich alle ähneln. Zudem wird gerade an einer Vornorm für Leichte Sprache gearbeitet. Für Einfache Sprache gibt es im Gegensatz zu Leichter Sprache kein festes Regelwerk.

#2 Der Vereinfachungsgrad

Leichte und Einfache Sprache unterscheiden sich im Vereinfachungsgrad. Leichte Sprache ist die verständlichste Sprachform des Deutschen. Sie ist maximal vereinfacht. Einfache Sprache ist ebenfalls gut verständlich, aber komplexer als Leichte Sprache. Einfache Sprache gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die am stärksten vereinfache Form von Einfacher Sprache nennt man Leichte Sprache Plus.

#3 Die Hauptzielgruppen

Unterschiede zwischen Leichter und Einfacher Sprache gibt es auch in den Zielgruppen. Die Hauptzielgruppe Leichter Sprache sind für das Netzwerk Leichte Sprache e. V. Menschen mit einer leichten oder mittelgradigen geistigen Behinderung. Für die Universität Hildesheim zählen zur Hauptzielgruppe von Leichter Sprache Menschen mit einer prälingualen Hörschädigung, die eine andere Muttersprache haben: die deutsche Gebärdensprache. Daneben kann Leichte Sprache für andere Zielgruppen nützlich sein. Einfache Sprache kann sich je nach Schwierigkeitsgrad und Projekt an verschiedene Hauptzielgruppen richten: Menschen mit Zweitsprache Deutsch, Jugendliche, „bildungsferne Schichten“, Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung …

#4 Bebilderung

Leichte Sprache muss immer bebildert sein. Leichte Bilder dienen nicht als Deko, sondern sollen das Verständnis des Textes erleichtern. Im Unterschied zu Leichter Sprache sind Bilder in Einfacher Sprache nicht vorgeschrieben. Sie können aber auch in Einfacher Sprache sinnvoll sein.

#5 Layout und Schrift

Bei Leichter Sprache unterliegt das Layout festen Regeln. Feste Regeln für das Layout von Einfache-Sprache-Texten gibt es dagegen nicht. Für beide Sprachformen des Deutschen sind gute Kontraste und eine leicht lesbare Schriftart wichtig.

#6 Inhalte von Texten in Leichter und Einfacher Sprache

Unterschiede zwischen Leichter und Einfacher Sprache gibt es auch bei der Darstellung von Zusammenhängen, wie Ursache und Wirkung. Da sich Leichte Sprache vorrangig an Menschen mit einer geistigen Behinderung richtet, müssen inhaltliche Zusammenhänge in Leichter Sprache sehr kleinschrittig erklärt werden. Bei Einfacher Sprache ist dies dagegen – außer bei Leichte Sprache Plus oder Zielgruppe Kinder – weit weniger nötig. Leser*innen, die Einfache Sprache benötigen, verfügen in vielen Bereichen über ein größeres Vorwissen als Menschen mit einer geistigen Behinderung.

 

#7 Ausbildung von Übersetzer*innen und Texter*innen

Zur Erstellung von Texten in Leichter Sprache und in Leichter Sprache Plus brauchst du eine fundierte, längere Ausbildung, zum Beispiel einen Bachelor an einer Universität oder ein mindestens 40 Stunden umfassendes, inklusives Seminar bei einem Mitglied des Netzwerks Leichte Sprache e. V. Nur so kannst du dich in Menschen mit einer geistigen Behinderung „hineinversetzen“ und weißt, wie kleinschrittig du bestimmte Sachverhalte erklären musst. Wie du Einfache-Sprache-Texte schreibst, kannst du dir dagegen anlesen und dann trainieren.

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Zur Autorin:

Andrea Halbritter ist Germanistin mit 2. Staatsexamen und vom Netzwerk Leichte Sprache e. V. zertifiziert. Sie schreibt vor allem für Gedenkstätten, politische Parteien und Museen Texte in Leichter und Einfacher Sprache.

 

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Foto: Côté Langues 

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